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29 Dezember 2008

Jahresrückblick 2008

Mannomann.

Ratzfatz ist das Jahr 2008 wieder an uns vorbeigesegelt und ich hoffe nur, dass wir alle diese 365 vergangenen Tage möglichst sinnvoll, effektiv und glückssteigernd genutzt haben, damit jeder mit Fug und Recht behaupten kann: Ohne das Jahr 2008 möchte ich nicht gelebt haben.

Starker Tobak, wenn man d'rüber nachdenkt, oder nicht?

Eigentlich nicht. Denn eigentlich wünschen wir uns ja alle, dass ein weiteres Lebens- bzw. Kalenderjahr mit einer solchen oder ähnlichen, vielleicht nicht ganz so dramatischen Bewertung abgeschlossen wird, nicht wahr?

Darum seien auch die mitleidig belächelt, die es nicht geschafft haben, der Routine zu entspringen, dem Geiz zu widersprechen, das Neue auszuprobieren, das Verbotene zu erforschen oder gar das Bewährte noch intensiver zu geniessen. Dabei gilt das Motto: Jedem das seine. Na logisch - wie auch sonst.

Wer sich an Routine und Alltag labt und der Versuchung - gleich welcher Art - erfolgreich die Stirn geboten hat, wer es darüber hinaus nicht geschafft hat, sich für das Neue, das Junge (das Jugendliche), das Unbekannte und das Verrückte - egal wie alt er/sie auch sein mag - zu begeistern, der mag vielleicht angesichts seiner Selbstdisziplin, seiner falschen Bescheidenheit, seines Geizes oder seiner Prinzipien stolz auf sich sein - wirklich gelebt hat er aber bestimmt nicht.

Starker Tobak, nicht wahr?

"Live today" heisst es so kurz und einfach in einem Bilderrahmen auf meinem Schreibtisch, doch diese einfache Aufforderung in die Tat umzusetzen, ist gar nicht so einfach.

Der eine findet sein Glück in Aktien, der andere im Fernsehprogramm. Dann gibt es die, die sich an "kostenlosen" Downloads erfreuen und wiederum die, die stundenlang mit der Wii rumdaddeln (wie ich z.B.). Manche füllen Festplatten terrabyteweise mit Pornos oder besaufen sich einfach nur. Manche treiben Sport, engagieren sich in Vereinen oder suchen Gleichgesinnte, um ihre Interessen zu manifestieren, zu multiplizieren oder ganz einfach nur, um Spaß zu haben!

Manche lernen (auch für's Leben), manche höfeln, manche kämpfen - auf Teufel komm raus - um die Gunst der Sympathie. Manche kränkeln, weil sie sich dann am wohlsten fühlen. manche widersprechen aus purer Lust am Widersprechen, manche bleiben dennoch verbohrt. Manche sind Besserwisser und manche wissen es einfach besser. Manche beneiden, manche beschneiden.

Einige bleiben auf dem Teppich (selbst im höheren Amte). Einige sind kreativ, einige sind interessiert. Einige schenken, einige fördern, einige tun was, versuchen was, probieren einfach mal. Einige sind weise und geben das auch weiter. Einige sind einfach nur glücklich und hatten Spaß, ohne sich wirklich messen zu müssen.

Und damit sind wir endlich beim Punkt. Wer 2008 'ne Menge Spaß gehabt hat, der hat auch gelebt. So einfach ist das.

Habt Ihr Spaß gehabt? Oder, was noch viel wichtiger ist, hättet Ihr noch mehr Spaß haben können, wenn Ihr hier und da mal die gewohnten Grenzen überschritten, die schnöde Routine überwunden, die alten Leidenschaften wiederbelebt oder einfach nur die spontanen Einfälle in die Tat umgesetzt hättet?

  • Prinzipien überwinden?
  • Der Routine entfliehen?
  • Das Junge (das Jugendliche) wieder spüren?
  • Interesse / Euphorie / Ekstase wiederentdecken?
  • Freundschaften beleben?
  • Interesse haben und zeigen? (Und nicht nur an sich selbst!)
  • Zuhören statt sprechen?
  • Freizeit gestalten statt zu verbummeln?
  • Vorschlagen, statt abzuwarten?
  • Tun, statt erwünschen, versprechen, vornehmen, langfristig planen u.s.w.
  • Schatten überspringen!
  • u.s.w.

Kann man überhaupt glücklich sein, ohne was zu tun, ohne was zu haben? Sind Glück und Zufriedenheit identisch? Was ist besser: Lustgewinn oder Leidvermeidung? Glück soll ja eine Angelegenheit des individuellen Genusses sein. Echtes Glück besteht aus dem angenehmen Leben, dem guten Leben und dem sinnerfüllten Leben. Ist Glück lernbar? Falls Ihr Antworten wollt: Lest Precht!

Starker Tobak, ich weiss!

Kommen wir nun zum zweiten Thema - dem Jahresrückblick - ohne weitere philosophische Ergüsse (versprochen!):

Was uns 2008 traurig gemacht, gestunken oder enttäuscht hat:

  • Norma.
  • Nierensteine.
  • Die verdammte Finanzkrise ("Ich kann das Wort nicht mehr hören!") und die dahinterstehende Habgier und Skrupellosigkeit des Managements sowie die hasserfüllte Erkenntnis, dass all dies nur die Spitze des Eisberges ist!
  • Die Spritpreise im Sommer.
  • Undankbare, verbohrte Besserwisser, die auch denen nicht glauben wollten, die es schon immer besser wussten.
  • Das perfekte Dinner - zweites Halbjahr.
  • Der lang erwartete Akte-X-Film (who the hell wrote this?)
  • Bronchitis im Urlaub.
  • Die verlorene Euroscheckkarte in Berlin.
  • Absagen (Interessiert mich nicht. Will nicht. Kann nicht. Zu früh. Zu spät. Zu spontan. Ungünstig. Vielleicht nächstes Mal... Ja, ja, ja)
  • Leute, die meinen, Kommunikation wäre eine reaktive Sache (wie ich) - wobei der Zusatz "(wie ich)" das Ganze diskussionsfähig macht, nicht wahr?
  • Die Habgier (als die Niederträchtigste aller Todsünden) , der Neid und der Egoismus (Immer mehr! Ich auch. Ich zuerst!).
  • Das erste und letzte Schiller Konzert.

Was uns 2008 gefallen hat:

  • Wer bin ich – und wenn ja, wie viele? (Dank an Peter & Edel)
  • Unsere Unternehmungen.
  • Der zweite Türkei-Urlaub.
  • Die Wii (jawohl, ich spreche für uns beide und erinnere an das schon erwähnte Junge (Jugendliche)).
  • Obamas Wahlergebnis.
  • Die Europameisterschaft.
  • Die Twilight-Saga von Stephenie Meyer.
  • Ein Wiedersehen mit alten Freunden (Gruß an Elke und Rolf).
  • Die Freude am Sport und der Vermeidung von Rückenschmerzen.
  • Das perfekte Dinner - erstes Halbjahr.
  • Die Entdeckung von "The Killers".
  • Dank an Thomas S. für die Hinweis auf die Existenz der Kluftinger-Serie.
  • Windows Vista (nicht auf andere hören - selber ausprobieren!)
  • Die Mitfreude an lang ersehnte Enkelkinder.
  • Wie schnell manche ihre gesundheitlichen Tiefpunkte überstanden haben und uns gleichzeitig einiges hierzu gelehrt haben.
  • Die Wiederentdeckung von Gesellschaftsspielen bei einem verregnetem Sonntagnachmittag - diesmal um Geld (für die Reisekasse) - macht echt Laune!
  • Die Entdeckung von Trudi Canavans Gilde der schwarzen Magier - toll geschrieben!
  • Theos E-Mails - vielen Dank!
  • Das geilste Konzert des Jahres: The Bosshoss!
  • Die Wiedereröffnung von Lommi.
  • Last but not least: Den Siegeszug der Flachbildschirme - aber das wundert Euch bestimmt nicht, oder?
  • Die Abkehr von Skype.
  • Amazon.de :-)

Fazit: Die positiven Erinnerungen überwiegen - und das ist auch gut so!

EUCH ALLEN: ALLES GUTE FÜR EIN NOCH BESSERES 2009!

(ohne das wir nicht gelebt haben wollen)

 

Birgit & Jochen

10 Dezember 2008

Aphorismen

Wir haben, ausgelöst durch familiäre Erlebnisse und der damit verbundenen Nachbereitung und in längeren Diskussionen folgende Erkenntnis gewonnen:

Der auf sich selbst bezogene Wille ist unantastbar.

Selbst wenn wir meinen - auf ärztliches Anraten oder ausgelöst wodurch auch immer - jemanden gegen seinen Willen zu einem (eigentlich wessen?) Glück zwingen zu wollen, kann nicht zu einer Entscheidung gegen den persönlichen Willen des Betroffenen passieren. Punkt. Aus. Basta.

Posted by Jochen at 17:33
Kategorien: Lebensweisheiten, Menschen, Privates

04 November 2008

Wird Zeit, dass sich hier mal was tut

Gedanken zu Monatsbeginn...

  • Ypsilanti hat es verdient !!!
  • Party bei Edel war joot
  • Guitar Hero III raubt mir fast die ganze Zeit - I'm really hooked (Übrigens: Jetzt für 44,97 bei Amazon - ich habe noch über 90,- bezahlt). Nur für Stephan: Alle Titel mit mind. 5 Sterne im Modus "Leicht"...
  • Filmtipp: Prison Break - Season II
  • Heute wählt Amerika - und kann nicht verlieren - denn dümmer gehts nicht mehr....
  • Wer bin ich - und wenn ja, wie viele? - Nochmals vielen Dank an Peter & Edel für dieses Buch !
  • Die Motorrad-Saison ist mal wieder vorbei - am 31.10. war der letzte Tag - hier ein paar Impressionen von der letzten Tour des Jahres 2008 ...
  • Erwartet mich nicht mehr allzu oft in Skype - ich bin leider nur noch selten am PC und wie schon so oft gesagt: Kommunikation ist keine Einbahnstraße.
  • Wer kennt Euch? Kennt ihr wen? Wenn ja, dann auf zu Wer kennt wen - Ich hätte nicht gedacht, dort so viele alte Bekannte - insbesondere aus El Paso und Alamogordo - wiederzutreffen. Toll!
  • Meine ersten Gehversuche in Kölsch sind kläglich gescheitert - Theo hat es aufgedeckt.
  • Danke für die vielen Humorsendungen. Bitte habt Verständnis, dass ich nur einen Bruchteil davon hier reinsetzen kann. Mit Bedacht will heutzutage der Inhalt vor Abmahnanwälten geschützt sein. Wenn ich etwas nicht veröffentliche, heisst das noch lange nicht, dass ich es nicht lustig finden würde.
  • Geiz ist überhaupt nicht geil! Live today!
  • Software-Tipp des Jahres: DVD-Profiler von Invelos - alles was der DVD-Sammler braucht....
  • Musik-Tipp: Black Ice von AC/DC rockt! Natürlich nix für Lutscher...

So, das war's erst mal....

23 Oktober 2008

Heute vor 78 Jahren schrieb Kurt Tucholsky


Wenn die Börsenkurse fallen,

regt sich Kummer fast bei allen,

aber manche blühen auf:

Ihr Rezept heißt Leerverkauf.

Keck verhökern diese Knaben

Dinge, die sie gar nicht haben,

treten selbst den Absturz los,

den sie brauchen - echt famos!

Leichter noch bei solchen Taten

tun sie sich mit Derivaten:

Wenn Papier den Wert frisiert,

wird die Wirkung potenziert.

Wenn in Folge Banken krachen,

haben Sparer nichts zu lachen,

und die Hypothek aufs Haus

heißt, Bewohner müssen raus.

Trifft's hingegen große Banken,

kommt die ganze Welt ins Wanken -

auch die Spekulantenbrut

zittert jetzt um Hab und Gut!

Soll man das System gefährden?

Da muss eingeschritten werden:

Der Gewinn, der bleibt privat,

die Verluste kauft der Staat.

Dazu braucht der Staat Kredite,

und das bringt erneut Profite,

hat man doch in jenem Land

die Regierung in der Hand.

Für die Zechen dieser Frechen

hat der Kleine Mann zu blechen

und - das ist das Feine ja -

nicht nur in Amerika!

Und wenn Kurse wieder steigen,

fängt von vorne an der Reigen -

ist halt Umverteilung pur,

stets in eine Richtung nur.

Aber sollten sich die Massen

das mal nimmer bieten lassen,

ist der Ausweg längst bedacht:

Dann wird bisschen Krieg gemacht.

Kurt Tucholsky, 1930, veröffentlicht in "Die Weltbühne"

Danke an Theo für den Beitrag

Posted by Jochen at 20:02
Kategorien: Interessantes, Lebensweisheiten, Politik

25 August 2008

Des Norddeutschen gelebte Philosophie

 

Posted by Jochen at 21:19
Kategorien: Humor, Lebensweisheiten

29 Juni 2008

Zitat der Woche

Der Geiz ist die kälteste aller Leidenschaften.

Wenn die anderen mit den Jahren abnehmen, nimmt diese zu; daher sie auch wohl die verächtlichste und lächerlichste von allen ist.

Karl Julius Weber

 

25 Mai 2008

Zitat des Jahres

Never argue with an idiot,

they drag you down to their level

and beat you with experience.

Grüße von Biggy

17 Februar 2008

Die unstillbare Gier

Kennt Ihr das?

Da hat man tausende Musik-CD's auf der Festplatte oder ebenso viele DVD's im Schrank und ein gewisser Teil davon bleibt völlig unbeachtet, weil man stets auf der Suche nach etwas Neuem ist.

Vorrang hat anscheinend immer nur das Neue bzw. das Unbekannte, das man gerade zu ergattern (auf welchem Weg auch immer) in der Lage ist. Hauptsache erst mal sichern und vereinnahmen. "Irgendwann werden wir es uns schon in Ruhe ansehen oder anhören". Na klar! Manchmal schlummern diese neuen und unbekannten Sachen dann völlig unbeachtet jahrelang auf der Festplatte oder im Schrank, weil man sie bei der täglichen Suche nach mehr und mehr und mehr schon längst wieder vergessen hat.

Traurig aber wahr.

Auch sammeln kann ein Suchtverhalten sein. Wider der alten Weisheit "Weniger ist mehr" geht es oftmals nur um das schnöde Anhäufen von Material, weniger um das Geniessen oder Auseinandersetzen damit.

Erst mal haben, haben, haben. Diese unstillbare Gier....

Ätzend!

Posted by Jochen at 15:34
Kategorien: Interessantes, Lebensweisheiten

18 Januar 2008

Desiderata

Gehe gelassen durch das Lärmen und Hasten und vergiss nicht, welcher Friede im Schweigen sein kann.

Stelle dich, soweit das ohne Kapitulation möglich ist, gut mit allen Leuten.

Sage deine Meinung ruhig und klar und höre anderen zu, selbst den Einfältigen und Unwissenden; auch sie haben etwas zu sagen.

Meide die Lauten und Aggressiven, sie sind eine Plage für Geist und Seele. Wenn du dich mit andern vergleichst, wirst du vielleicht hochmütig oder verbittert; denn es wird immer Größere und Geringere geben als dich.

Freue dich an deinen Leistungen wie an deinen Plänen. Vernachlässige deinen Beruf nicht, sei er noch so bescheiden; er ist ein fester Halt in den Wechselfällen des Lebens.

Sei vorsichtig in geschäftlichen Dingen; denn die Welt ist voller Lug und Trug. Aber lass dich davon nicht blind machen für das Gute, das es auch gibt; mancher kämpft für hohe Ideale, und überall ist das Leben voll Heldentums.

Sei du selbst. Vor allem heuchle keine Zuneigung. Sprich auch nicht zynisch über die Liebe; denn angesichts all der Schalheit und Ernüchterung ist sie unvergänglich wie das Gras.

Nimm den Rat der Jahre freundlich an, verzichte mit Anstand auf die Freuden der Jugend. Stärke deine innere Kraft, damit du gegen plötzliche Schicksalsschläge gewappnet bist. Aber quäle dich nicht mit Hirngespinsten.

Viele Ängste erwachsen aus Erschöpfung und Einsamkeit. Abgesehen von einer heilsamen Selbstdisziplin geh gelinde mit dir um.

Du bist ein Kind des Universums, nicht geringer als die Bäume und die Sterne; du hast ein Recht dazusein. Und ob du es begreifst oder nicht, das Universum entfaltet sich unleugbar, wie es soll.

Deshalb lebe in Frieden mit Gott, was du dir unter ihm auch vorstellst, wie hart du auch arbeitest, wonach du auch strebst; in dem lärmenden Wirrwarr des Lebens halte Frieden mit deiner Seele.

Trotz allen Blendwerks, aller Plackerei und aller zerbrochenen Träume ist es eine schöne Welt.

Sei auf der Hut. Kämpfe um dein Glück.

Max Ehrmann


Hunderttausendfach kopiert, weitergereicht von Hand zu Hand. Auf Postern und Karten abgedruckt, erreicht ein Text die Herzen unzähliger Menschen. Zunächst nur in den USA, doch bald in der englischsprachigen Weit bekannt, finden die DESIDERATA seit ein paar Jahren auch in Übersetzungen auf der ganzen Welt immer mehr Liebhaber.
Was hat es mit diesem Text auf sich? Warum berührt dieser Text, dessen Herkunft mit der Old Saint Paul’s Church in Baltimore und dem Jahr 1692 verbunden wird, so viele Menschen? Es ist eine bezaubernd schöne, treffende Lebensregel. Jeder, der den Text zum ersten Mal liest, hat ein Aha-Erlebnis, er fühlt sich sofort von ihm angesprochen und möchte ihm einen Platz in seinem Leben geben: Mit seiner schlichten Klarheit spricht er tiefe Wahrheiten gelassen aus. Man hat das Gefühl, wenn man nur einen Bruchteil beherzigte, würde das eigene Leben gelingen, würde man ein glücklicher Mensch werden.
Natürlich sind die DESIDERATA nicht 300 Jahre alt, und der Text braucht dieses Alter auch nicht, um seine Autorität zu gewinnen, da ihn jeder unmittelbar als wahr erkennen kann. Ein Missverständnis führte zu dieser Datierung. Das Gedicht stammt aus der Feder des Amerikaners Max Ehrmann (1872-1945): ein Enkel deutscher Auswanderer, ein Jurist, der nach dem Studium von Philosophie und Jura an der Harvard School of Philosophy lieber Dichter geworden wäre, doch sich als Anwalt seinen Lebensunterhalt verdienen musste. Drei Jahre nach seinem Tod wurde unter dem Titel „The Poems of Max Ehrmann“ ein Gedichtband verlegt, in dem auch die DESIDERATA veröffentlicht wurden.
Seine Berühmtheit erhielten die DESIDERATA auf Umwegen: Frederic W. Kates, zwischen 1956 und 1961 Rektor der St. Paul’s Kirche in Baltimore, machte es sich zur Angewohnheit, Texte, die ihm besonders viel bedeuteten, nicht nur für sich in Anthologien zu sammeln, sondern diese auch al sonntäglich vervielfältigt in den Kirchenbänken für seine Gottesdienstbesucher auszulegen. So auch Max Ehrmanns 1927 verfassten DESIDERATA. Rektor Kates druckte das Gedicht auf dem Briefpapier seiner Kirche: „Old Saint Paul’s Church, Baltimore, founded 1692“, was zum Missverständnis bezüglich der Herkunft und des Alters des Textes bis auf den heutigen Tag führte. Einem oder mehreren Gemeindemitgliedern muss das denkwürdige Gedicht so gut gefallen haben, dass sie es ihrerseits vervielfältigten und weitergaben. Im Schneeballprinzip erreichte der Text ungeheure Verbreitung und findet auch heute noch seinen Weg in die Herzen der Menschen.
Posted by Jochen at 22:34
Kategorien: Lebensweisheiten